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Deutschland Interner Mailverkehr

NPD schimpft über "Negerkinder" und "Bimbos"

NPD-Kundgebung NPD-Kundgebung
Ein Teilnehmer einer NPD-Kundgebung
Quelle: dapd/DAPD
Die Veröffentlichung Tausender E-Mails aus dem internen Schriftverkehr der NPD bietet Einblick in die menschenfeindliche Ideologie der Partei.

Mehrere deutsche Medien erklärten am Freitag, die mehr als 60.000 Mails aus dem Inneren der NPD seien ihnen zugespielt und daraufhin auszugsweise publiziert worden. Zuvor hätten Experten die Echtheit der Mails, die größtenteils zwischen März 2010 und Januar 2011 verschickt worden seien, sorgfältig geprüft.

Die NPD drohte nach der Veröffentlichung mit rechtlichen Schritten wegen „Bruch des Fernmeldegeheimnisses“. Zu Authentizität und Inhalt der Mails nahm die Partei keine Stellung.

Den Berichten zufolge finden sich in der Sammlung Schriftwechsel zwischen den führenden Köpfen der NPD, aber auch Anweisungen an örtliche Kader, Rechnungen, Mitgliederlisten und Darlehensverträge. Laut der „taz“ bilden die Mails „die menschenfeindliche, rassistische und neonazistische Ideologie der Partei ab“. So zögen NPD-Politiker etwa über „Negerkinder“ und das „Fettfüttern von Bimbos“ her.

Rechtsextreme Grußformeln am Mailende

Intern sollen NPD-Kader demnach auch schon mal die strafbare Formel „mit Deutschem Gruß“ nutzen oder ihre Mails mit der Abkürzung „88“ beenden – ein Synonym der rechtsextremen Szene für „Heil Hitler“. Der sächsische NPD-Fraktionschef Holger Apfel habe in einer internen Diskussion über ein Wahlkampfplakat gar geschrieben: „Eine Horde 'widerwärtig' aussehender Ausländer wäre mir da noch lieber.“

In den Auszügen finden sich der „taz“ zufolge auch Hinweise auf die Strategie der NPD im Wahljahr 2011. Der Sprung in den Landtag von Sachsen-Anhalt werde etwa „nur über eine gigantische Materialschlacht erfolgreich zu beschreiten sein“, heißt es demnach in einer internen E-Mail.

Um bürgerliche Wähler nicht zu verschrecken, seien Parteikader aber dazu angehalten worden, auf „radikale Sprache“ und „Szene-Klamotten“ in der Öffentlichkeit zu verzichten. Berichtet wird auch von Streitereien zwischen den Rechtsextremen, die sich gegenseitig „Arbeitsverweigerung“ und „ Streitereien zwischen den Rechtsextremen, die sich gegenseitig “Arbeitsverweigerung„ und “Kindergartenniveau„ vorgeworfen haben sollen.

NPD-Sprecher Klaus Beier sagte, falls interne Mails illegal weitergeleitet worden seien, werde seine Partei die Angelegenheit den Rechtsanwälten übergeben. Den beteiligten Medien warf er vor, “Hilfe von kriminellen Zulieferern„ in Anspruch genommen und manipulierte Texte veröffentlicht zu haben.

dapd/wos

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