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Ausland Hisbollah-Todesliste

Polizeischutz für bekanntesten türkischen Schwulen

Angst habe er nicht, sagt der homosexuelle Modemacher Cemil Ipekci. Doch er steht auf einer Todesliste Angst habe er nicht, sagt der homosexuelle Modemacher Cemil Ipekci. Doch er steht auf einer Todesliste
Angst habe er nicht, sagt der homosexuelle Modemacher Cemil Ipekci. Doch er steht auf einer Todesliste
Quelle: Archiv/otekimahalle.com
Der homosexuelle Modemacher Ipekci soll auf der Todesliste der türkischen Hisbollah stehen. Drei Beamte in Zivil sind nun für seinen Schutz verantwortlich.

Der bekannteste Homosexuelle der Türkei hat nach Morddrohungen islamischer Extremisten Polizeischutz erhalten. Drei Beamte in Zivil folgten dem Modemacher Cemil Ipekci auf Schritt und Tritt, meldete die Zeitung „Radikal“. Leider sei das derzeit nötig, sagte Ipekci während eines Urlaubs im südwesttürkischen Bodrum dem Blatt. Angst habe er aber nicht. Ipekcis Name soll auf einer Todesliste der türkischen Hisbollah stehen; einige Hisbollah-Mitglieder waren kürzlich aus dem Gefängnis entlassen worden.

In der türkischen Öffentlichkeit ist Ipekci als „konservativer Homosexueller“ bekannt, weil er als Homosexueller einige politische Ansätze der religiös-konservativen Regierung in Ankara teilt. So trat er für das Ende des Kopftuchverbotes an türkischen Universitäten ein. Bei einer kürzlich erfolgten Polizeirazzia gegen mutmaßliche Mitglieder der türkischen Hisbollah im ostanatolischen Erzurum waren laut Presseberichten Bilder von Ipekci sowie Lagepläne seiner Wohnung in Istanbul gefunden worden.

Die radikal-sunnitische türkische Hisbollah, die nichts mit der schiitischen Organisation im Libanon zu tun hat, sorgte in den1990er Jahren durch Morde an gemäßigten Islamisten für Aufsehen. Die Entlassung mehrerer führender Hisbollah-Mitglieder aus der Untersuchungshaft hatte Anfang des Jahres die Sorge ausgelöst, die Gruppe könne neue Gewalttaten planen.

AFP/jm

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