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Deutschland Trotz Plagiatsaffäre

Deutsche halten Guttenberg für kanzlertauglich

Die Glaubwürdigkeit Guttenbergs hat gelitten – so denken viele Deutsche. Dennoch traut ihm die Mehrheit auch höchste politische Ämter zu.

Die Glaubwürdigkeit von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat durch die Plagiatsvorwürfe offenbar deutlich gelitten. Wie aus dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer hervorgeht, sehen 42 Prozent der Befragten die Glaubwürdigkeit Guttenbergs als dauerhaft beschädigt an, 55 Prozent gehen allerdings nicht davon aus.

Außerdem bekundeten immerhin 60 Prozent, dass der CSU-Politiker trotz seiner fehlerhaften Doktorarbeit und des inzwischen aberkannten akademischen Titels weiter für höchste politische Ämter geeignet sei. 35 Prozent meinen, er komme für solche Aufgaben nicht mehr infrage, fünf Prozent hatten dazu keine Meinung.

Für die meisten Befragten hat das Thema generell keine überragende Bedeutung. Insgesamt 69 Prozent der Befragten erklärten den Plagiatsfall für weniger oder gar nicht wichtig. Hingegen halten 31 Prozent die Angelegenheit für sehr wichtig oder wichtig.

Nur 22 Prozent der Befragten gaben an, Guttenberg sollte als Verteidigungsminister zurücktreten, 75 Prozent verneinen dies, drei Prozent antworteten mit „weiß nicht“. Auch die Anhänger der verschiedenen Parteien teilen den Angaben zufolge jeweils mehrheitlich die Einschätzung, dass der Minister sein Amt nicht aufgeben sollte.

In der Liste der zehn wichtigsten Politiker nach Sympathie und Leistung liegt Guttenberg trotz starker Einbußen mit einem Durchschnittswert von 1,4 auf der Skala von – 5 bis +5 nach wie vor an der Spitze.

Die Grünen kommen nach mehreren Wochen phänomenalen Umfragewerte im Politbarometer nur noch auf 15 Prozent, zwei Punkte weniger als vor zwei Wochen. Dafür legt die SPD in der sogenannten Projektion um zwei Punkte zu, teilte das ZDF mit. Im Regierungslager gibt es keine Veränderung: Die Union liegt weiter bei 36 und die FDP bei fünf. Auch die Linke hält sich unverändert bei neun Prozent.

Die „Projektion“ bezieht längerfristige Überzeugungen und Bindungen an Parteien sowie koalitionstaktische Überlegungen mit ein. Die kurzfristigere „politische Stimmung“ sieht laut Politbarometer etwas anders aus. Hier kommen CDU/CSU auf 38 Prozent, die SPD auf 36 Prozent, die FDP auf vier, die Linke auf sieben und die Grünen auf elf Prozent.

dapd/ks

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