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Ausland +++ Live-Ticker Libyen +++

Gaddafi-Sohn will mit den Rebellen verhandeln

Saif al-Islam, Sohn des Diktators Gaddafi, behauptet, nur in zwei Städen gebe es noch Probleme. Berichte über Bombardements tut er als "Lügen" ab.

+++ 23:14 Uhr +++

Saif al-Islam , Sohn des Diktators Gaddafi, sagt, seine Truppen hielten sich im Kampf gegen die Aufständischen zurück . Er wolle noch am Samstag einen Waffenstillstand aushandeln. Rebellen, die aufgäben, würden keinen Schaden erleiden. Nur in zwei Städten im Westen gebe es derzeit Probleme, sagte al-Islam: Misrata und Zawiya. " Wir haben es mit Terroristen zu tun . Die Armee hat sich entschieden, diese nicht anzugreifen, um Verhandlungen eine Chance zu geben. Hoffentlich können wir das friedlich schaffen, und zwar bis morgen." Berichte, die Regierung habe Zivilisten bombardiert und Söldner eingesetzt , bezeichnet al-Islam als "Lügen" : "Wir lachen über diese Berichte. Abgesehen von Misrata und Zawiya ist alles ruhig . Die Verhandlungen sind im Gange und wir sind optimistisch."

+++ 22:15 Uhr +++

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon fordert den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu konkreten Maßnahmen auf, um die Gewalt in Libyen zu beenden. "Die Tage und Stunden, die nun kommen, sind entscheidend für die Libyer." Ban spricht von etwa 1000 Todesopfern seit Beginn der Unruhen in Libyen. Die Schuldigen, die das Blut Unschuldiger vergießen, müssten bestraft werden.

+++ 21:14 Uhr +++

Die USA kündigen erneut Sanktionen gegen Libyen an. Das verkündet Regierungssprecher Jay Carney in Washington. Man sei dabei, konkrete Schritte auszuarbeiten. Gaddafi habe das Vertrauen seines Volkes verloren, so Carney. Wegen der schlechten Sicherheitslage werde man außerdem die US-Botschaft in Tripolis schließen . Alle Botschaftsmitarbeiter hätten bis zum Abend per Schiff oder Flugzeug die Hauptstadt Tripolis verlassen . Weiter sagte Carney, man werde in der Libyen-Krise "keine Strategie vom Tisch nehmen" .

+++ 19:57 Uhr +++

Nach dem öffentlichen Auftritt des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi vor Anhängern in Tripolis kommt es zu gewalttätigen Zusammenstößen . Ein Augenzeuge berichtet, nach dem Abzug von Gaddafis Wachmannschaft näherten sich Regimegegner dem Grünen Platz . Dort seien dann erstmals Demonstranten beider Lager aufeinander losgegangen.

+++ 19:39 Uhr +++

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Der Berater und Cousin des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi, Kadhaf al-Dam , ist bereits am Donnerstag von sämtlichen Funktionen zurückgetreten, um gegen „den Umgang mit der libyschen Krise“ zu protestieren, berichtet die ägyptische Nachrichtenagentur Mena . Gaddafi müsse das Blutbad beenden „und zur Vernunft zurückkommen , um die Einheit und Zukunft Libyens zu wahren“, heißt es in der offiziellen Erklärung al-Dams, aus der Mena zitiert.

+++ 19:20 Uhr +++

Der UN-Menschenrechtsrat verurteilt die Gewalt in Libyen. Das Gremium leitet die Untersuchung von Taten ein, die sich möglicherweise als Verbrechen gegen die Menschlichkeit erweisen könnten. Zudem ruft er die UN-Vollversammlung auf, Libyens Mitgliedschaft im Menschenrechtsrat auszusetzen .

+++ 19:10 Uhr +++

Der libysche Vize-Botschafter bei den Vereinten Nationen spricht von Tausenden Toten bei den Protesten in seinem Land. Dies teilt Ibrahim Dabbaschi während einer Pressekonferenz in New York mit. Bislang gingen Menschenrechtsorganisationen von mehreren hundert Toten aus. Dabbaschi appelliert an afrikanische Staatschefs , keine Söldner zur Unterstützung des Diktators Gaddafi zu schicken. Der Botschafter sagt, Gaddafi werde bis zum Ende kämpfen und sich nicht lebendig fangen lassen.

+++ 18.41 Uhr +++

Drei Städte , etwa 150 Kilometer südwestlich von Tripolis sind anscheinend nicht mehr unter Kontrolle des Gaddafi-Regimes . Laut einem Zeugen haben die Orte Yefren, Zenten und Jadu mit der Einrichtung lokaler Kommittees begonnen. In der Gegend ist die Minderheit der Berber besonders stark vertreten.

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+++ 18:27 Uhr +++

Libyens Diktator Muammar al-Gaddafi hält vor Anhängern auf dem Grünen Platz in der Hauptstadt Tripolis eine Rede. Er ruft seine Anhänger auf, „Libyen zu verteidigen“ . Die Rede wird im Staatsfernsehen übertragen. Gaddafi trägt eine Winterjacke und eine Jägermütze, als er sich ans Volk wendet: " Bereitet euch vor, für Libyen zu kämpfen , bereitet euch vor, für Würde zu kämpfen, bereitet euch vor, für Öl zu kämpfen." Gaddafi wirft seinen Anhängern Handküsse zu und fuchtelt mit der Faust in der Luft herum. "Diese Nation hat über Italien triumphiert", sagt er. " Ihr müsst tanzen, singen und euch vorbereiten . Euer Geist ist stärker als der der Ausländer und Feinde, die uns zerstören wollen." Weiter sagt er: "Muammar al-Gaddafi ist unter euch. Ich stehe im Volk und wir werden kämpfen und wir werden sie töten, wenn sie wollen ." Der Diktator redet sich in Rage: "Macht, was ihr wollt. Ihr seid frei zu tanzen, zu singen und die ganze Nacht auf allen Plätzen in der Stadt zu feiern. Muammar al-Gaddafi ist einer von euch . Tanzt, singt, freut euch!"

+++ 18:23 Uhr +++

Polizei und Militär durchsuchen auf der Autobahn zwischen dem Militärflughafen Mitiga und Tripolis die Fahrzeuge. "Die Straße ist voller Polizisten und Soldaten, die Kalaschnikows tragen", so ein Zeuge. "Sie fordern Autofahrer auf, die Kofferräume ihrer Autos zu öffnen. Es ist sehr, sehr schwer, sich fortzubewegen."

+++ 17:59 Uhr +++

Der UN-Menschenrechtsrat empfiehlt die Suspendierung Libyens aus dem Gremium und ordnet eine Untersuchung der Gewalt gegen Demonstranten in dem nordafrikanischen Land an.

+++ 17:19 Uhr +++

In einer unerwarteten Erklärung sagt sich die libysche UN-Mission in Genf von Machthaber Muammar al-Gaddafi los und verkündet ihre Solidarität mit dem libyschen Volk . „Wir in der libyschen Mission haben uns entschieden, das libysche Volk und seinen freien Willen zu repräsentieren “, sagt einer der Diplomaten, der aus Angst vor Repressalien namentlich nicht genannt werden will, bei einer Sondersitzung des UN-Menschenrechtsrats zur Lage in dem nordafrikanischen Land. Das 47 Mitglieder zählende Gremium nimmt die Ankündigung mit Applaus auf.

+++ 16:50 Uhr +++

Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy verlangt unmissverständlich den Rücktritt von Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi. „Herr Gaddafi muss gehen“, sagt Sarkozy bei einer Pressekonferenz mit dem türkischen Präsidenten Abdullah Gül in Ankara. Die „wiederholten und systematischen Gewalttaten“ von Gaddafis Sicherheitsapparat gegen die libysche Bevölkerung seien „nicht hinnehmbar“ und würden Untersuchungen und Sanktionen nach sich ziehen.

+++ 16:23 Uhr +++

Aufständische geben bekannt, dass sie nun die meisten Ölfelder östlich von Ras Lanuf kontrollieren . Dort befindet sich eine der wichtigsten Erdöl-Raffinerien Libyens . Man werde Handelsabkommen weiter einhalten , solange sie im Interesse des Volkes seien. Unfaire Abkommen würden aber bei Bedarf nachverhandelt , teilt ein Anwalt aus Benghasi mit, der den Aufstand unterstützt. Soldaten , die dem Gaddafi-Regime nicht länger angehörten, unterstützten die Rebellen , berichten Augenzeugen.

+++ 16:22 Uhr +++

Russlands Präsident Dmitri Medwedjew verurteilt die Gewalt in Libyen und droht den Behörden eine Strafverfolgung nach internationalem Recht an. "Wir rufen die gegenwärtigen libyschen Behörden auf, Zurückhaltung zu zeigen und nicht zu erlauben, dass sich die Situation weiter verschlimmert", teilt Medwedjew auf der Webseite des Kreml mit.

+++ 16:01 Uhr+++

Die EU-Mitglieder verständigen sich auf ein Sanktionspaket gegen Libyen . Wie aus dem Auswärtigen Amt verlautete, soll der formale Beschluss Anfang nächster Woche gefasst werden. Geplant sind ein Waffenembargo und ein Lieferverbot für Güter , die zur Repression eingesetzt werden können. Weiter sollen das Vermögen der Herrscherfamilie eingefroren und Einreisesperren gegen den Clan verhängt werden.

+++ 15:50 Uhr +++

Die Öl-Raffinerie Ras Lanuf hat den Betrieb eingestellt. Einem Informanten aus dem Betrieb zufolge sind nur noch die Wachmannschaften vor Ort.

+++ 15:49 Uhr +++

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy fordert den Rücktritt von Gaddafi. Ein militärisches Eingreifen in Libyen werde Frankreich aber nur mit größter Vorsicht erwägen.

+++ 15:39 Uhr +++

Die libyschen Botschafter in Paris und bei der Unesco haben nach Angaben eines libyschen Diplomaten in der französischen Hauptstadt ihre Posten aufgegeben. Botschafter Mohammed Salaheddine Sarem und der Vertreter des nordafrikanischen Landes bei der in Paris ansässigen Organisation der Vereinte Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (Unesco), Abdulsalem el Kallali, hätten ihren Rücktritt erklärt, sagte der Gewährsmann.

+++14:28 Uhr+++

Die libysche Oppositionsbewegung rechnet in der von ihr besetzten östlichen Stadt Bengasi mit einem bevorstehenden Gegenangriff der Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi . „Wir erwarten jeden Moment eine Attacke gegen Bengasi“, sagte ein desertierter Oberst namens Said am Freitag. Bengasi steht unter der Kontrolle der Gegner von Gaddafi. Dort wird auch ein sogenannter Marsch auf Tripolis vorbereitet, um den Machthaber zu vertreiben. Allerdings sind die abtrünnigen Militärs schlecht ausgerüstet. In Bengasi verfügt die Oppositionsbewegung gerade einmal über zwei Helikopter, zwei Flugzeuge sowie einige Waffen.

+++14:15 Uhr+++

Ein von der US-Regierung nach Libyen entsandtes Schiff verließ die libysche Hauptstadt Tripolis am Freitag mit mehr als 300 Menschen an Bord, wie der Sprecher des US-Außenministeriums in Washington mitteilte. Demnach legte die „M.V Maria Dolores“ in Richtung Malta ab. Die Hälfte der Passagiere waren US-Bürger.

+++ 14:12 Uhr +++

Truppen des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi haben Zeugenberichten zufolge in der Hauptstadt Tripolis auf Demonstranten geschossen und dabei mehrere Menschen getötet . Im Viertel Sug el Dschomaa habe es Tote gegeben, sagte ein Bewohner. Auch aus anderen Vierteln in östlichen Vororten wie Ben Aschur und Faschlum berichteten Zeugen, dass auf „alle, die sich auf der Straße befinden“, geschossen werde. Zuvor hatten die Menschen sich zum Freitagsgebet versammelt.

+++ 13.51 Uhr +++

Die indische Regierung wird ab Samstag tausende Landsleute mit Sondermaschinen aus Libyen ausfliegen. Außenminister S.M. Krishna sagte am Freitag in Neu Delhi, die libyschen Behörden hätten der staatlichen Fluglinie Air India die Landeerlaubnis für den Flughafen der Hauptstadt Tripolis erteilt. Bis zum 7. März soll es täglich mindestens zwei Flüge geben. Zudem werde der Einsatz von drei Schiffen der indischen Marine geprüft, um weitere Menschen auf dem Seeweg in Sicherheit zu bringen. Bereits am Wochenende soll ein indisches Passagierschiff in der Hafenstadt Bengasi anlegen, um etwa 1200 Inder an Bord zu nehmen. Nach offizielle Angaben halten sich insgesamt mehr als 18.000 indische Staatsbürger in Libyen auf, rund 3000 davon in Bengasi.

+++ 13:33 Uhr +++

In der Hafenstadt Bengasi im Osten Libyens hat sich die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Unruhen auf 500 erhöht. Diese Zahl ergab sich aus neuesten Informationen vom Freitag, unter anderem aus dem Al-Dschala-Krankenhaus. Noch am Vorabend hatte der Sicherheitschef der ostlibyschen Stadt, Nuri al-Obeidi, von rund 390 Toten gesprochen. Rund 1300 Menschen seien während der Unruhen verletzt worden.

+++ 13:28 Uhr +++

Rund 22.000 Menschen sind nach UN-Angaben bislang aus Libyen in das benachbarte Tunesien geflohen . Die meisten Flüchtlinge seien tunesische Staatsbürger, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Freitag in Genf mit.

+++ 13:18 Uhr +++

Die libysche Führung will weitere Proteste gegen Gaddafi per SMS verhindern. Die Onlineausgabe der libyschen Zeitung „Libya al-Youm“ berichtete, in Kurzmitteilungen sei mitgeteilt worden, dass solche Demonstrationen verboten seien. Außerdem werde darin den Menschen untersagt, arabische Satellitensender zu schauen. Diese verbreiteten Gerüchte und hetzten das Volk auf, hieß es. Ein Libyer berichtete, er habe eine SMS bekommen, die zur Rückkehr an die Arbeitsplätze auffordere. Auch die Öffnung der Schulen wurde angekündigt.

+++ 13:11 Uhr +++

Der libysche Botschafter in Frankreich ist nach Angaben aus Diplomatenkreisen zurückgetreten.

+++ 12:55 Uhr +++

Eine Gruppe Demonstranten hat die libysche Botschaft in Paris gestürmt und besetzt. Die Sympathisanten der Aufständischen in Libyen, die sich „Kinder der Revolution“ nennen, hissten eine alte libysche Flagge aus der Zeit vor der Machtübernahme von Gaddafi. Die Polizei riegelte das Gebäude ab.

+++ 12:28 Uhr +++

Die italienische Armee soll im Südosten Libyens eingeschlossene Staatsbürger aus dem Land holen. In der Region befänden sich Italiener ohne Zugang zu Nahrungsmitteln, die in einem „militärischen Einsatz“ abgeholt werden sollten, sagte Verteidigungsminister Ignazio La Russa dem italienischen Fernsehsender Sky TG-24. Der Einsatz könne beginnen, sobald das Außenministerium in Rom seine Zustimmung gegeben habe.

+++ 12:14 Uhr +++

Der libysche Generalstaatsanwalt Abdul-Rahman Al-Abbar erklärt im Fernsehsender al-Arabija seinen Rücktritt. Er schließe sich der Opposition an.

+++ 12:00 Uhr +++

Soldaten und Polizisten in der ostlibyschen Stadt Addschabija erklären im Fernsehsender al-Dschasira, sie hätten sich den Aufständischen angeschlossen und seien aus den Kasernen ausgezogen.

+++ 11:54 Uhr +++

Außenminister Guido Westerwelle (FDP) fordert ein generelles Waffenembargo gegen Libyen . Als weitere konkrete Sanktionen der EU nannte er am Freitag in Berlin ein Lieferverbot von Ausrüstung für die libyschen Sicherheitskräfte. Für Gaddafi und seine Familie müsse ein Einreiseverbot in EU-Länder verhängt werden. Ihre Konten im Ausland sollten eingefroren werden. „Die Zeit der Appelle ist vorbei, jetzt wird gehandelt“, betonte Westerwelle. Er geht davon aus, dass sich die EU kurzfristig auf diese Sanktionen verständigen wird.

+++ 11:48 Uhr +++

Die das ostlibysche Bengasi kontrollierenden Rebellen haben die Einhaltung der Öllieferverträge zugesichert. „Die Ölverträge (mit ausländischen Firmen), die legal und im Interesse des libyschen Volkes sind, werden wir erfüllen“, sagte Dschammal bin Nur, Richter und Mitglied einer Koalition, die nach eigenen Angaben die 700.000-Einwohner-Stadt vorübergehend verwaltet. Viele der Ölförder- und -verladeeinrichtungen Libyens befinden sich im Osten des Landes und viele sind unter Kontrolle der Aufständischen, die den Sturz der Regierung al-Gaddafis betreiben.

+++ 11:38 Uhr +++

Die Familie Gaddafis will unter allen Umständen im Land bleiben und dort „leben und sterben“. Gaddafis Sohn Saif al-Islam sagte dem Sender CNN-Turk zu den Plänen seiner Familie: „Plan A ist es, in Libyen zu leben und zu sterben, Plan B ist es, in Libyen zu leben und zu sterben, Plan C ist es, in Libyen zu leben und zu sterben.“

+++ 10:48 Uhr +++

Zum Auftakt einer Sondersitzung des UN-Menschenrechtsrats zur Lage in Libyen hat die Menschenrechtskommissarin der Vereinten Nationen, Navi Pillay, die blutige Unterdrückung der Protestbewegung aufs Schärfste verurteilt. Die Niederschlagung der Revolte verschlimmere sich auf „alarmierende Weise“, sagte Pillay am Freitag zur Eröffnung der Beratungen in Genf. Ausdrücklich verurteilte sie „Massentötungen, willkürliche Festnahmen und Folter von Demonstranten“ . Pillay ergänzte, dass einigen Quellen zufolge tausende Menschen getötet und verletzt worden seien. Der Menschenrechtsrat will bis zum Abend über eine Resolution beraten, durch die Libyen aus dem Gremium ausgeschlossen werden soll.

+++ 10:23 Uhr +++

Die türkische Regierung will ihre in Libyen festsitzenden Staatsbürger notfalls mit gezielten Militäreinsätzen aus dem Land herausholen. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan habe den Generalstab in einer schriftlichen Direktive angewiesen, Spezialeinheiten auf diesen Einsatz vorzubereiten, berichtete die türkische Tageszeitung „Bugün“.

+++ 10:07 Uhr +++

Starker Wind und raue See behindern die internationalen Bemühungen um Evakuierungen aus Libyen. Hunderte Amerikaner und andere Ausländer warten im Hafen von Tripolis noch immer an Bord einer Fähre darauf, endlich das Land verlassen zu können. Türkische Militärmaschinen konnten wegen des Wetters nicht starten. Insgesamt wollen mehrere zehntausend Ausländer Libyen so schnell wie möglich verlassen.

+++ 9.35 Uhr +++

Gegner al-Gaddafis wollen ihn und sein Regime mit einem „Marsch der Millionen “ stürzen. Politische Aktivisten in den Städten des Ostens sagten in der Nacht, sie wollten für Freitagnachmittag einen Protestzug aus allen „befreiten“ Städten bis nach Tripolis organisieren.

Das libysche Außenministerium veröffentlichte in der Nacht einen Aufruf an die „fünf Supermächte“. Darin hieß es, diese sollten sich selbst davon überzeugen, dass die libysche Armee nur Waffendepots in der Wüste bombardiert habe und keine zivilen Ziele

+++ 9:33 Uhr +++

Die EU plant ein Paket von Sanktionen gegen das gewalterschütterte Libyen. „Wir prüfen alles, Reisebeschränkungen, Kontensperrungen, in den nächsten Tagen“, sagte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton am Freitag auf Schloss Gödöllo bei Budapest bei Beratungen mit den EU-Verteidigungsministern.

„Für die EU ist es Zeit, über restriktive Maßnahmen nachzudenken“, sagte die Britin. „Es muss gewährleistet werden, dass so viel Druck wie möglich aufgebaut wird, um die Gewalt in Libyen zu beenden.“

+++ 9:30 Uhr +++

Außenminister Guido Westerwelle (FDP) will den Bundeswehreinsatz mit Kriegsschiffen und Transportflugzeugen vor Libyens Küste nicht als Drohkulisse gegen al-Gaddafi verstanden wissen. „Ich möchte noch einmal klarstellen: Auch der Einsatz von Marine oder auch von unserer Transall dient ausschließlich dem Zweck, unsere Staatsangehörigen außer Landes zu bringen“, sagte Westerwelle im Deutschlandfunk. Derzeit sitzen laut Westerwelle noch etwa 160 Deutsche in Libyen fest. Sie sollen nun in Sicherheit gebracht werden.

+++ 9:06 Uhr +++

Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat angesichts der dramatischen Lage in Libyen noch für Freitag eine Dringlichkeitssitzung des Nordatlantikrats , dem höchsten Entscheidungsgremium des Bündnisses, einberufen. „Die Lage in Libyen gibt Anlass für große Sorgen“, schrieb Rasmussen auf seiner Seite im Online-Kurzbotschaftendienst Twitter, auf dem er die Einberufung der Dringlichkeitssitzung bekanntgab. Die Nato sei bereit, als „Koordinator“ tätig zu werden, sollten die Mitgliedsländer wegen der Lage in Libyen aktiv werden wollen.

+++ 7:30 Uhr +++

Angesichts der anhaltenden Gewalt gegen Regierungsgegner fordert Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) internationale Sanktionen gegen Gaddafi gefordert. „Dieses Regime schlägt in Libyen wie wahnwitzig um sich, es führt einen Krieg gegen das eigene Volk . Das kann nicht hingenommen werden“, sagte Westerwelle dem Radiosender WDR 2. Der UN-Sicherheitsrat müsse sich deshalb erneut mit der Lage in dem nordafrikanischen Land befassen. „Und wir müssen jetzt auch gemeinsam Sanktionen beschließen“, ergänzte der Minister. Er schlug Einreisesperren für Gaddafis Familie und das Einfrieren von Vermögenswerten vor.

+++ 6:00 Uhr +++

Die USA sprechen sich für Sanktionen gegen Libyen aus. Nach Angaben aus Regierungskreisen will sich das Land zudem für eine von den Vereinten Nationen geleitete Untersuchung der „schwerwiegenden und systematischen Verstöße gegen die Menschenrechte durch die libyschen Behörden“ einsetzen. Um das weitere Vorgehen zu besprechen, telefonierte Präsident Barack Obama mit dem britischen Premierminister David Cameron und dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy. Worüber im Einzelnen gesprochen wurde, war zunächst nicht bekannt.

+++ 5:45 Uhr +++

Der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich , hat sich zurückhaltend zu EU-Überlegungen für ein militärisches Eingreifen in Libyen geäußert. Es müsse alles unternommen werden, um die Gewalt in Libyen zu stoppen. Zunächst seien aber humanitäre Nothilfe und Evakuierungen nötig, sagte Mützenich „Handelsblatt Online“. „Darüber hinaus gehende Maßnahmen bedürfen eines Mandats der Vereinten Nationen“, betonte der SPD-Politiker. Vorher müssten alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. „Weitere Reaktionen müssen wohlüberlegt und auf ihre Folgen bedacht werden“, betonte Mützenich.

+++ 3:04 Uhr +++

Nach der Schweiz könnte auch Großbritannien laut einem Medienbericht bald Vermögen Gaddafis in Milliardenhöhe sperren . Die britischen Finanzbehörden hätten eine Einheit gebildet, um Gaddafis Vermögen in Großbritannien aufzuspüren, berichtete die Tageszeitung „Telegraph“ am Freitag. Gaddafi habe möglicherweise Vermögen im Wert von 20 Milliarden Pfund (23,5 Milliarden Euro) in Großbritannien gelagert. Es solle „innerhalb von Tagen“ gesperrt werden. Unter den Vermögenswerten sollen sich laut „Telegraph“ Konten, Gewerbeimmobilien und ein Haus in London im Wert von umgerechnet 11,6 Millionen Euro befinden.

Am Donnerstag hatte das Schweizer Außenministerium mitgeteilt, mit sofortiger Wirkung sämtliche möglichen Vermögen Gaddafis und seines Umfelds im Land zu sperren. Damit solle „jedes Risiko einer Veruntreuung von staatlichem libyschem Eigentum“ vermieden werden. Die Maßnahme gelte ab sofort und habe eine Dauer von drei Jahren, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums.

+++ 1:44 Uhr +++

Bei Kämpfen zwischen Gaddafi-Truppen und Aufständischen sind in den vergangenen Tagen allein in der Stadt Bengasi mindestens 390 Menschen ums Leben gekommen . Das sagte der Sicherheitschef der ostlibyschen Stadt, Nuri al-Obeidi, der sich inzwischen den Aufständischen angeschlossen hat. Rund 1300 Menschen seien verletzt worden. Al-Obeidi berichtete auch von einem unterirdischen Gefangenenlager , das man auf einem Stützpunkt einer von Chamies al-Gaddafi, einem Sohn des Staatschefs, befehligten Militäreinheit entdeckt habe. Unter den 90 befreiten Gefangenen seien auch Deserteure gewesen, die sich geweigert hätten, auf Regimegegner zu schießen.

In Tobruk versammelten sich Regierungsgener auf dem zentralen Märtyrerplatz und forderten das Ende der Gaddafi-Herrschaft: "Das Regime von Muammar soll fallen." In Tobruk sollen nach Krankenhausangaben vor der Übernahme der Kontrolle durch Aufständische vier Zivilisten getötet und 27 weitere verletzt worden sein.

Ein Polizist in der nordostlibyschen Stadt Al-Baidha sagte der dpa, dass Aufständische dort 200 Söldner getötet hätten. Den ausländischen Soldaten seien vom alten System 12.000 Dollar (ca. 9000 Euro) für jeden getöteten Gaddafi-Gegner geboten worden, hieß es. In mehreren Ortschaften im Osten Libyens wurden den Angaben zufolge auch am Donnerstag noch Polizeidienststellen angezündet. In den Orten Al-Kubba, Labrak und Derna seien in den vergangenen Tagen insgesamt 38 Zivilisten getötet und Dutzende verletzt worden.

+++ 01:30 Uhr +++

Beim Angriff von Truppen Gaddafis auf die Stadt El Sawijah sind laut einem Medienbericht 23 Menschen getötet worden. 44 weitere Menschen seien verletzt worden, berichtete die libysche Zeitung „Kurina“ unter Berufung auf Ärzte aus der rund 60 Kilometer westlich der Hauptstadt Tripolis gelegenen Stadt. Zuvor hatte die Zeitung von zehn Toten und dutzenden Verletzten gesprochen. Die Verletzten könnten nicht in Krankenhäuser gebracht werden, weil Soldaten und Söldner überall schießen würden , berichtete das Blatt weiter.

+++ 00:30 Uhr +++

Die Evakuierungen aus Libyen gestalten sich weiter schwierig . Wie die kanadischen Behörden mitteilten, konnten rund 200 Kanadier am Donnerstag nicht wie geplant mit einem gecharterten Flugzeug ausreisen, weil die Versicherung des Charterers den Flug in das von Gewalt erschütterte Land nicht abdecken wollte . Zudem hätten die libyschen Behörden wegen der Sicherheitslage die Landeerlaubnis verweigert.

Nach Angaben des kanadischen Außenministers Lawrence Cannon konnten rund 200 andere kanadische Bürger unterdessen an Bord von Flugzeugen anderer Länder Libyen verlassen. Für Freitag sei die Entsendung eines von Deutschland zur Verfügung gestellten Transportflugzeugs vom Typ C-17 sowie zwei weiterer Maschinen geplant.

AFP/dapd/dpa/Reuters/ks/pku/sam/jw

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