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Deutschland Plagiats-Affäre

Koch-Mehrin ersucht Uni Heidelberg um Audienz

Koch-Mehrin Koch-Mehrin
Das schönste Gesicht des Liberalismus: Silvana Koch-Mehrin, gefallener Engel der FDP
Quelle: dapd/DAPD
Die unter Plagiatsverdacht stehende FDP-Politikern Silvana Koch-Mehrin will sich in Heidelberg erklären – einer entsprechenden Bitte hat die Uni bereits zugestimmt.

Die FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin hat in der Plagiats-Affäre um ihre Doktorarbeit die Universität Heidelberg um eine persönliche Anhörung gebeten.

Eine entsprechende Stellungnahme der Politikerin sei bei der Universität eingegangen, sagte eine Sprecherin am Mittwoch. Der Promotionsausschuss der Hochschule habe der Anhörung zugestimmt. Sie werde „zeitnah“ erfolgen.

Der Vorsitzende des Promotionsausschusses und Dekan der Philosophischen Fakultät, Manfred Berg, erklärte, der Ausschuss werde noch im Juni entscheiden, ob der Politikerin der Doktortitel entzogen werde oder nicht. Nach der Anhörung der 40-Jährigen sei die Untersuchung abgeschlossen.

Nach Bekanntwerden der Plagiatsvorwürfen war die FDP-Europapolitikerin Anfang Mai von ihren politischen Führungsämtern zurückgetreten.

Die 40-Jährige hatte ihre Posten als Vorsitzende der FDP im Europaparlament und als Vizepräsidentin des Europaparlaments niedergelegt.

Hintergrund der Plagiatsvorwürfe ist die 1999 in Heidelberg eingereichte wirtschaftshistorische Dissertation, die 2001 veröffentlicht worden war. In Koch-Mehrins Arbeit „Historische Währungsunion zwischen Wirtschaft und Politik“ ging es um die lateinische Münzunion.

Einer Untersuchung der Internet-Plattform „VroniPlag Wiki“ zufolge hat Koch-Mehrin in ihrer Doktorarbeit gezielt abgeschrieben.

Die zahlreichen textlichen Anpassungen der Plagiate sowie die Tatsache, dass sie über die gesamte Dissertation hinweg zu finden seien, ließen darauf schließen, „dass die Textübernahmen kein Versehen waren, sondern bewusst getätigt wurden“.

Die Uni Heidelberg prüft die Vorwürfe gegen die heutige Vize-Präsidentin des Europaparlaments seit Mitte April.

Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hat die Politikerin dagegen nicht zu befürchten, weil ein möglicher Verstoß gegen das Urheberrecht früheren Angaben zufolge verjährt ist.

dpa/pku

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