Lula will Ukraine-Krieg mit „politischer G20“ beenden – und kritisiert Putin
Der brasilianische Präsident Lula ist gegen Waffenlieferungen an die Ukraine. Eine neue internationale Organisation soll Friedensverhandlungen voranbringen.
Brasilia – Präsident Luiz Inácio Lula da Silva besuchte auf einer offiziellen Reise für seine dritte Amtszeit China und die Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Diese beiden Länder sollten sich seiner Meinung nach einer politischen G20 anschließen und versuchen, den Krieg zu beenden.

Der aus dem linken Spektrum stammende Lula (Partei der Arbeiter) ist dem Vorwurf ausgesetzt, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu nahezustehen. Der Krieg sei laut ihm durch Entscheidungen zweier Länder verursacht worden.
„Präsident Putin ergreift keine Initiativen, um den Krieg zu beenden. (Präsident Wolodymyr) Zelenski ergreift keine Initiativen, um den Krieg zu beenden“, sagte Lula über einen offiziellen Übersetzer vor Reportern in Abu Dhabi.
Ukraine-Krieg: Lula appelliert an den Westen und pocht auf Friedensverhandlungen statt Waffenlieferung
Weiter appellierte er an die westlichen Länder: „Europa und die USA tragen weiterhin auf ihre Weise zur Fortsetzung des Krieges bei. Sie müssen sich also an einen Tisch setzen und sagen: ‚Das reicht‘.“
Den USA wirft Lula während seines Aufenthalts vor, sie würden den Krieg durch Waffenlieferungen an die Ukraine fördern. Zudem kritisierte er die Dominanz des Dollars im Welthandel und forderte eine neue Währung für Transaktionen zwischen den BRICS-Ländern – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.
Eine politische G20-Gruppe – Lula schlägt neue internationale Organisation vor
Noch ein weiteres Bündnis schwebt dem 77-Jährigem vor. Er habe mit dem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Mohamed bin Zayed Al Nahyan, und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping über die Bildung einer Gruppe von Ländern gesprochen, die nach dem Vorbild der G20-Gruppe vermitteln soll.
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„Die G20 wurde gegründet, um die Wirtschaft zu retten, die in der Krise steckte“, sagte Lula. „Jetzt ist es wichtig, eine andere Art von G20 zu schaffen, um diesen Krieg zu beenden und Frieden zu schaffen. Das ist meine Absicht, und ich glaube, dass wir damit großen Erfolg haben werden.“
Frieden im Ukraine-Krieg: Lula hofft auf Unterstützung von Biden und Macron
Lula habe seine Initiative bereits mit US-Präsident Joe Biden, Bundeskanzler Olaf Scholz, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und den Führern einiger südamerikanischer Länder besprochen. Der brasilianische Präsident glaubt an eine breite Unterstützung für das Vorhaben. „Ich denke, dass wir auf Menschen treffen, die lieber über Frieden als über Krieg sprechen.“
Brasilien hat genauso wie China keine Sanktionen gegen Moskau wegen des russischen Einmarsches in der Ukraine im Februar 2022 verhängt. Die Vereinigte Arabische Emirate haben in dem Konflikt eine neutrale Haltung eingenommen. (AFP)