Eve Valkyrie: „Und plötzlich hatte ich Möpse!“ – Mein erstes Mal VR auf der Gamescom

Eve Valkyrie: „Und plötzlich hatte ich Möpse!“ – Mein erstes Mal VR auf der Gamescom

Eve Valkyrie ist zwar kein MMO, aber da die Virtual-Reality-Weltraum-Ballerei auch irgendwann mal einen Multiplayer-Modus bekommen soll und noch dazu im Universum des Super-Sandbox-MMORPGs Eve Online spielt, haben wir uns den Titel auf der Gamescom 2016 einmal angesehen. Dabei kam es für unseren Autor Jürgen zu mehr als nur einer Überraschung.

Ich hatte noch nie in meinem Leben etwas mit Virtual Reality zu tun gehabt und nur vor Jahren einmal bei meiner Zeit als Praktikant bei Computec eine frühe Form der Oculus Rift von Weitem gesehen. Da ich kein großer Fan von den damals angebotenen Achterbahn-Simulationen und Co. war, habe ich mich damals aus dem ganzen Gedränge um das Teil herausgehalten und interessierteren Kollegen das Feld überlassen.

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VR is doch Firlefanz!

Seitdem ergab sich keine Gelegenheit mehr, VR auszuprobieren und richtig angefixt von dem Thema war ich auch nie. Ich fand es immer ein bisschen albern, wenn ich Kollegen wie blinde Zombies durch die Gegend tappen sah, wenn sie via VR in einer völlig fremden Welt unterwegs waren und alles um sie herum nicht mehr wahrnehmen konnten. Außerdem hatte ich schon von einigen Spielern gehört, dass einem von VR total schlecht werde.

Playstation VR

Da mir schon von den typischen Jahrmarkt-Attraktionen kotzübel wird, war ich also nie groß an VR-Games interessiert und mied das Thema sogar aktiv. Viel eher konnte ich mich mit Augmented Reality (AR) identifizieren, denn bei Pokémon GO und Co. ist man mit anderen Leuten unterwegs, nimmt die echte Welt in verbesserter Form wahr und trifft andere Menschen, während man im VR-Modus komplett isoliert wird.

Kotzen oder nicht kotzen…

EVE Online Citadel 3
Valkyrie gehört zum Universum von Eve Online.

Doch alles half nichts, denn als ich von unserem Chefredakteur Schuhmann für die Gamescom instruiert wurde, stand auch die Firma CCP mit Eve Valkyrie auf der Liste der Titel, die ich auf der Messe behandeln soll. Da war mir schon etwas mulmig zu mute, denn Eve Valkyrie soll ja ein rasanter Weltraum-Shooter sein und damit wohl viel schlimmer als jede Achterbahn auf der Kirmes! Ich hatte also berechtigten Bammel, den netten Leuten von CCP ihren wunderschönen, sauberen Messestand von oben bis unten vollzukotzen! Und auch wenn die CCP-Mitarbeiterin ein vor Enthusiasmus sprühendes Energiebündel war, die meinen Schädel voller Elan in die – recht unbequeme – Playstation-VR-Brille zwängte, wurde ich meine Sorgen nicht los.

Und plötzlich waren da Brüste…

Am Ende saß die Brille aber und sogar meine recht ausgefallen geformte reguläre Sehhilfe fand in dem VR-Headset Platz. Sowohl meine Augen als auch Ohren waren dank Headset und verschlossenem Kopfhörer komplett im Spiel und ich war tatsächlich in einem echt wirkendem virtuellen Raum, genauer gesagt einem Cockpit von einem der namensgebenden Valkyrie-Sternenjäger.

Eve-Valkyrie-02

Ich konnte – im Gegensatz zu einem regulären Weltraum-Shooter – meinen Kopf frei bewegen und mich im Cockpit umsehen:

  • Über mir: Das Kanzeldach und der Hangar
  • Neben Mir: Weitere Kontrollen und Teile der Starrampe
  • Unter mir: Das Cockpit, meine Beine, meine Hände mit den Kontrollen und meine… Brüste?!

Ja, das war wirklich die größte Überraschung. Ich muss recht dumm ausgesehen haben, als ich in dem Messeraum von CCP stand und erstmal ungläubig an mir herunter gestarrt habe, aber zumindest in der Gamescom-Demo von Eve Valkyrie spielt man wohl einen weiblichen Piloten-Klon. Ich habe in regulären MMOs und in Pen&Paper-RPGs schon oft weibliche Charaktere gespielt, aber diese VR-Erfahrung mit einem völlig anderem Körper war kurioserweise im Nachhinein für mich interessanter und faszinierender als die bald folgende Weltraumschlacht.

Das muss man erlebt haben!

Die Faszination an der Spielwelt und die vielen neuen Eindrücke ließen mich übrigens erstmal vergessen, dass ich eigentlich Angst vor VR hatte und bald darauf wurde mein Raumjäger unaufhaltsam ins Weltraum geschossen und ich war sofort in ein wildes Gefecht mit anderen Jägern verwickelt. Und hier kam die zweite große VR-Überraschung, denn nicht nur, dass ich nach wie vor keinerlei Brechreiz verspürte, vielmehr lief das ganze so natürlich und intuitiv ab, wie wenn ich wirklich in einem realen Cockpit säße.

Eve-Valkyrie-01

Die Immersion war also beinahe perfekt und ich hatte für die Dauer der Demo völlig vergessen, dass ich eigentlich nicht im Weltraum, sondern mit einer klobigen Brille in einem muffigen Messeraum mit diversen CCP Mitarbeitern saß. Daher war ich mehr als nur ein bisschen enttäuscht, als die Spielsitzung schließlich endete und ich die Brille wieder abnehmen musste und mich in der realen Welt wiederfand. Ohne VR-Möpse und Raumschiff, aber mit einem etwas wackeligen Gang.

Mein-MMO meint: Ja, ich bin jetzt auch überzeugt! VR rockt hart und man muss es wirklich mal erlebt haben! Ich bin aber nach wie vor skeptisch, ob sich die teure VR-Hardware auf Dauer für den Heimgebrauch durchsetzt, denn während Weltraum-Spiele wie Eve Valkyrie sicher gut vom Schreibtisch aus gezockt werden können, so sind VR-Games wie das ebenfalls von CCP stammende Project Arena (eine Art Squash mit Energiebällen und Schilden) nur im Stehen spielbar und erfordern neben weiteren Controllern auch eine Menge Platz und eine Art Gehilfen, der in die ganze Ausrüstung hilft. Daher denke ich, dass VR in Zukunft vor allem zu einer Art Renaissance der guten alten Arcade-Spielhallen führen könnte, wo man thematisch passende Räume, Personal und stets aktuelle Hardware anbieten könnte.

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Koronus

I’m Gegensatz zum Nerve Gear wird man dann für alle zusatzerlebnisse zusätzliche Sachen, allerdings ist man da im Gegensatz zum Nerve Gear sicher vor Gehirnwäsche.

Dave

Wie ist denn das mit dem Sichtbereich? Die PSVR hat ja 100°, das menschliche Sichtfeld aber ca. 180°. Stört der schwarze Rand, oder nimmt man ihn gar nicht wahr?

Jürgen Horn

Hab nix wahrgenommen.

Ace Ffm

Sehr lustig zu lesende VR Erfahrung. Du hattest ungefähr die gleichen Bedenken,die ich immer noch habe. Allerdings hatte ich noch nicht das Vergnügen es zu probieren und würde mich bestimmt auch etwas sträuben. Eine Frage: da man im RL das grösste Sichtfeld mit den Augenbewegungen abdeckt,ist es bei einer VR Brille nicht mit der Zeit für die Halsmuskeln anstrengend wenn man ständig den gesamten Kopf bewegen muss um nach links oder rechts zu sehen?

Jürgen Horn

Das frag ich mich auch schon die ganze Zeit. Das Ding is, wenn man es richtig anpasst – und es gibt zig Gurte und Stellschrauben – dann sitzt es echt sehr bequem und is gut ausbalanciert. Also ein Mofa-Helm is schwerer. Daher merkt man das Headset eigentlich nicht. Man müsst es halt mal im Langezeit-Einsatz testen…. und mein Tipp: Unbedingt mal ausprobieren. Es gibt ja auch öffentlich zugängliche Stellen, wo man Sachen mit ner VR Brille erkunden kann. Z.B. den Tunnel bei Stuttgart 21, da is im Bahnhof von Stuttgart so ne VR-Station mit Oculus Rift. Oder in Prag kann man Stadtrundflüge in VR machen. Guck mal, was es bei dir in der Nähe gäbe. Es lohnt sich!

Ace Ffm

Ok,dann wage ich mich mal dran wenn die Möglichkeit sich ergibt. Danke für die Antwort! Die Weltraumnummer reizt mich als alten Star Wars Fan natürlich auch sehr. Ich blamiere mich garantiert total wenn ich das Ding aufhabe. Aber gut…

Bonebanger

Das kenn ich nur zu gut, ich habe ein Dk2 zu hause und musste auch beim testen mit Elite festellen, dass ich irgendwie eine Pilotin hatte. Schon ein sehr eigenartiges Gefühl, lässt sich kaum beschreiben muss man selber erlebt haben. Vor allem wenn man nicht damit gerechnet hat. xD

Mit Übelkeit hab ich gar kein Problem ich spüre nur etwas wenn ich zb bei einer Fahrzeug Simulation (Projekt Cars) rückwärts fahre. Beim anfahren erwartet der Körper immer eine Bewegung die aber nicht stattfindet das sorgt dann für ein leichtes schwindel Gefühl.

Ich sehe gespannt in die Zukunft des Vr Gaming, allerdings funtionieren meiner Meinung nach aktuell nur Titel die aus einem Cockpit herraus gesteuert werden. Rumlaufen per Controller oder so führt bei den meisten Spielen nach 2 sek direkt zu übelkeit.

Das nächste Problem ist aktuell das Preis Leistungsverhältnis. Beim Dk2 übermannte mich die neugier, aber jetzt nochmal fast 1000€ abrücken für eine CV1 oder eine Vive ist doch ganz schon viel für ein stück PC Hardware. Bei dem was aktuell an Spielen zur verfügung steht.

PS-Vr kommt für mich nicht in Frage wenn ich sehe wie meine Gtx 980ti selbst mit dem Dk2 ins schwitzen kam (alte Treiber), halte ich es für unmöglich auf der Ps4 90 FPS bei anständiger Grafischer Darstellung zu halten. Und glaubt mir ihre wollt nicht wissen was mit eurem Gehirn passiert wenn die Framerate in den Keller fällt . >.<

maledicus

Bei mir überwiegt gegenüber VR die skepsis. Zum einen mag ich garnicht ständig so eine brille tragen die mich von der außenwelt komplett abschirmt möglicherweise noch mit nackenschmerzen inklusive bei längeren spiel-sessions, zum anderen hat mich noch nie interessiert ganzkörper mit allen möglichen drähten oder sonstigen geräten auf denen man sich bewegt zu spielen .. wenn ich mich sportlich betätigen will geh ich raus laufen. Deswegen konnten mich auch etwaige spiele nie dazu bringen vor dem TV zu stehen und virtuell tennis zu spielen. Wenn ich spiele möchte ich gemütlich dasitzen und kekse knabbern.

Also meine momentane stimmung gegenüber VR ist eher — nääääh will ich nich, wenn auch zugegebener maßen das erlebnis sicher sehr intensiv ist.

Gruß.

Marc Zimmermann

Wenn das deine Meinung ist, dann hast du VR noch nicht getestet. Bei den wenigsten spielen muss man groß rumzappeln, die meisten lassen sich normal mit dem Controller steuern oder mit einfachen Kopfbewegungen

Und zumindest bei PS VR ist es so, dass man die Brille iwann gar nicht mehr merkt. Gut nach 2-3 Stunde spielen wird das anders sein, aber VR wird und soll das herkömmliche Zocken nicht ablösen sonder einfach eine zusätzliche Erfahrung werden. Und dafür reicht es vollkommen aus …

The Nevermind

VR ist eine neue Erfahrung. Es ist keine Wii die einen vor dem Bilschirm rumtanzen lässt, sondern es lässt dich andere Welten sehen. Du tauchst vollständig ab und verschmilzt im besten Fall mit Protagonisten. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich. Auf der Gamescom hab ich eine HTC Vive aufgehabt. Pfeil aus dem Köcher nehmen, Bogen spannen und die Scheibe treffen. Mehr war es nicht. Und trotzdem hat es sich so unglaublich neu angefühlt. Kolllegen meinten nur dass ich dauerhaft gerinst und gelacht habe während der 5 min =)

Haui

schön…einfach schön…da freut man sich auf die Zukunft und das, was noch kommt 😀

Zindorah

Hattest du PSVR? Ich durfte dieses Jahr auch das erste mal PSVR testen (Mit Robinson) und im vergleich zu Vive und Co. ist das schon fast ein Meilenstein. Kaum/kein Sweetspot mehr und die Brille hat echt super reingepasst. (Wie bei dir vermutlich auch)

Jürgen Horn

Jap, war die PSVR. Die war anfangs recht unbequem, weil so viel rumgebastelt wurde, aber im nachhinein war sie wirklich kaum noch spürbar. Und die normale Brille hat mit etwas rumgefummel auch reingepasst. Und meine Brille hat ein sehr ausladendes Gestellt, das ein bisschen wie Darth Vaders TIE-Fighter ausguckt ;). Man muss die VR-Brille halt jedesmal einstellen und kalibieren, was ich mir ein wenig umständlich vorstelle, wenn man keinen Gehilfen hat, der das für einen macht.

Zindorah

Ich denke wenn man die alleine benutzt, stellt man die sich für den eigenen Kopf ein wie HTC Vive und Co. war auf jedenfall von der PSVR am meisten begeistert. Dachte eigentlich die PSVR kann nicht besser sein als die Vive / Oculus aber da ich diesen “Sweet” Spot nicht hatte war ich echt begeistert. Nur die Auflösung der Games ist leider nicht so gut, liegt wohl an der PS4 Hardware 🙂

Jürgen Horn

Das stimmt, mit der Auflösung. Die war wirklich viel schlechter als bei Project Arena. Aber klar, die PS4 is halt nix besodneres von der Auflösung her.

The Nevermind

Ich hab auch Robinson getestet und muss sagen dass die Brille von Sony bisher am wenigsten übrzeugt hat. Die Unschärfe in der Tiefe war sehr unangenehm. Das Spiel selbst ließ sich zusätzlich auch nicht so gut steuern…da muss noch was am Gameplay gemacht werden. Die Samsung Gear VR war überraschender Weise sogar ähnlich detaillreich wie die Sony VR was mich sehr überrascht hatte.

Deli Kan

Danke für Deine Eindrücke…die waren sehr hilfreich…ich bin auch so einer dem schnell übel wird bei so etwas….was mich viel mehr beeindrucken würde, mal solche Spiele wie FF oder Witcher…das man quasi diese fantastische welt mit eigenen augen sieht.

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