Griechenlands Schuldenkrise :
Wohin die Kredite wirklich geflossen sind

Von Johannes Pennekamp, Tobias Piller, Frankfurt/Rom
Lesezeit: 4 Min.
Flucht aus Athen: Reiche sollen ihr Geld ins Ausland gebracht haben.
Milliarden wurden bislang an Griechenland gezahlt. Fast nur die Banken haben von der Hilfe für Griechenland profitiert, wird stets behauptet. Aber ist das auch wahr?

Es ist ein Argument, das sich verselbständigt hat und in jeder Griechenland-Talkshow und vielen politischen Debatten zu hören ist: Mit den 220 Milliarden Euro, die Euroländer, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds Griechenland seit Krisenbeginn effektiv zur Verfügung gestellt haben, wurden fast ausschließlich ausländische Banken gerettet. Bei der griechischen Bevölkerung sei dagegen so gut wie nichts angekommen, heißt es von vielen, die gegen die in ihren Augen verfehlte Rettungspolitik der Gläubiger wettern. Griechenlands Finanzminister Giannis Varoufakis behauptet, dass 90 Prozent der Hilfen den Banken genutzt hätten. Das Argument klingt stark, diskreditiert es doch sämtliche Bemühungen, die griechische Volkswirtschaft zum Laufen zu bringen, als einen rein eigennützigen Akt. Aber ist es auch wahr?

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