Bei einer Messerstecherei in Bremen sind vier junge Männer schwer verletzt worden. Sie gehörten zu einer Gruppe von sieben Menschen zwischen 19 und 23 Jahren, die am Dienstagabend in einem Stadtpark in Streit gerieten, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Schließlich flogen die Fäuste.
Einer der Beteiligten soll nach Zeugenangaben dabei mit einem Messer auf mehrere Männer eingestochen haben. Drei Streithähne kamen mit Stich- und Schnittverletzungen, ein weiterer mit Blessuren im Gesicht ins Krankenhaus. Lebensgefahr bestand nicht.
Beim Eintreffen der Polizei hatten sich dann zwei weitere Gruppen aus jeweils rund 20 Schaulustigen gebildet, die sowohl die Polizisten als auch die Sanitäter beleidigten und bedrängten. Die Beamten riefen Verstärkung, mit der sie die Lage schließlich beruhigen konnten.
Tumult in der Klinik
Als mehrere Dutzend Familienmitglieder eines der Verletzten versuchten, im Krankenhaus zu ihrem Angehörigen vorzudringen, musste die Polizei erneut einschreiten.
Mehrere Medien hatten berichtet, dass der Streit zwischen den sieben Männern beim Spielen der derzeit populären Handy-App „Pokémon Go“ ausgebrochen sei. Die Polizei bestätigte nicht, dass es sich bei den Beteiligten um Spieler gehandelt habe. Der Ort der Auseinandersetzung ist jedoch ein beliebter Pokéstop gewesen, an dem viele Spieler aufeinandertreffen. Das Motiv des Streits sei nach wie vor völlig unklar, sagte ein Sprecher am Mittwochnachmittag.
Bei dem Spiel geht es darum, möglichst viele digitale Fantasiemonster, sogenannte Pokémon, einzufangen. Die Wesen findet der Spieler mithilfe der GPS-Funktion seines Handys und einer darauf abgebildeten Landkarte. Der Stadtpark im Bremer Stadtteil Vegesack gilt unter „Pokémon Go“-Spielern als beliebte Anlaufstelle, um die Computermonster zu fangen.