AKTUELLE BETRUGSWARNUNGEN

Scareware und Adware: Aggressive Werbung - So schützt ihr euch

Ihr surft ganz in Ruhe auf euren Lieblingswebseiten und plötzlich schreckt euch ein schriller Ton auf. Ihr werdet mit einem Pop-up in eurem Browser aufgefordert, eine Systemwartung durchzuführen, einen Virenscanner zu installieren oder ihr habt etwas gewonnen. Dies sind nichts anderes als manipulierte Werbeanzeigen, auch Scareware oder Adware genannt. So könnt ihr euch schützen.

Auch iPhones sind nicht vor den dubiosen Werbeeinblendungen sicher.
Auch iPhones sind nicht vor den dubiosen Werbeeinblendungen sicher. (Quelle: Screenshot/ D. Zimmermann)

Ihr surft auf euer Lieblingswebsite und ahnt nichts Böses, doch plötzlich vibriert euer Smartphone oder euer Browser gibt komische Laute von sich und leitet euch auf eine unbekannte Webseite weiter. Dort werdet ihr aufgefordert eine Systemwartung durchzuführen, einen Virenscanner herunterzuladen oder ihr habt das "neueste Smartphone gewonnen". Ihr seid hierbei auf Adware oder Scareware gestoßen, die sich zum Beispiel in einem Werbebanner versteckt hielt. Häufige Meldungen lauten etwa wie folgt:

Google Benutzer!
Sie wurden als Sieger des heutigen iPhone 7, € 500 Amazon oder Samsung Galaxy S7 ausgewählt!
Bitte klicken Sie auf OK, um Ihren Preis zu erhalten, bevor wir es jemand anderem geben.

Ihr Windows-System ist beschädigt
Windows Version
Bitte beachten Sie - Ihre aktuelle Windows Security- Version ist beschädigt und veraltet. Dadurch werden Ihre gesamten Systemdateien automatisch gelöscht XXX Sekunden
Erforderlich:Klicken Sie unten auf die Schaltfläche "Aktualisieren", um die neueste Software zum Scannen und zum Schutz Ihrer Dateien vor dem Löschen zu installieren.

Herzlichen Glückwunsch Nutzer, Sie haben heute Glück!

Jeden Dienstag wählen wir zehn Besucher aus, die ein Werbegeschenk von unseren Sponsoren erhalten. So möchten wir uns bedanken, dass Sie ein treuer Nutzer sind.

Sie erhalten ein iPhone 7, eine PlayStation 4 oder ein Samsung Galaxy S6 nachdem Sie drei einfache Fragen richtig beantwortet haben.

Hinweis: Zehn zufällig ausgewählte Besucher haben diese Einladung erhalten und es sind nur ein paar Preise übrig.

Telefonica O2 Germany Gmbh co.Ohg Benutzer! Sie wurden als Gewinner des heutigen KOSTENLOSEN iPhone 7, PlayStation 4 oder Macbook Air aushewählt!

Herzlichen Glückwunsch Galaxy S5 Neo Nutzer! Sie wurden von Google ausgewählt und sind einer der wenigen ertse ein iPhone 7 oder andere Google Preise gewinnen!!!

Laden Sie die neuste Version herunter, um unseren Gratisdienst weiter nutzen zu können.

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Bitte füllen Sie dieses kurze Umfrage und sagen “Danke” wir geben Ihnen eine Chance, eine zu bekommen iPhone 6S®, ein iPad Pro®, oder ein 500€ Einkaufsbummel®!

Die Webseite setzt euch dabei unter Zeitdruck - oftmals läuft ein Countdown, der unerbittlich nach unten tickt und am Ende werden eure Systemdateien gelöscht, wird euer Handy von einem Virus zerstört oder jemand anderes gewinnt das iPhone. Die Webseite verlassen könnt ihr im Zweifelsfall nicht oder nur, wenn ihr euren Browser komplett schließt. Aber klickt auf keinen Fall irgendwo auf ein Pop-up oder gebt Daten ein! Schnell könnten diese geklaut und für einen Identitätsdiebstahl genutzt werden.

Diese bösartige Werbung fordert euch auf eine Systemwartung durchzuführen.
Diese bösartige Werbung fordert euch auf eine Systemwartung durchzuführen. (Quelle: Screenshot/netzwelt)

Was steckt dahinter? Hinter dem Spuk verbergen sich Werbebanner, die gezielt nach Smartphone-Nutzern oder Desktop-Nutzern suchen und sie auf dubiose Angebote weiterleiten. Tatsächlich läuft weder euer WhatsApp ab, noch ist euer Smartphone von einem Virus befallen. Ihr habt leider auch nichts gewonnen. Die Cyberkriminellen wollen euch nur unter Druck setzen und in eine Abofalle locken. Gegebenenfalls wird auch gefährliche Schadsoftware nachgeladen oder eure Daten werden geklaut.

Wie kommen solche Werbebanner auf netzwelt & Co?

Wie gelangen solche Werbeanzeigen auf seriöse Webseiten wie netzwelt und Co? Werbeflächen auf Webseiten werden teilweise automatisiert über große Ad-Netzwerke vergeben. Viele Magazine nutzen dazu etwa Google AdSense, auch wir bei netzwelt. Die Betrüger buchen sich über diese Systeme regulär in vertrauenswürdige Webseiten ein und mogeln die manipulierten Werbebanner so dem Nutzer unter.

Spam via SMS und WhatsApp: So könnt ihr euch schützen
Spam via SMS und WhatsApp: So könnt ihr euch schützen Präventivmaßnahmen und mögliche Reaktionen

Betrüger versuchen unentwegt euch über SMS- oder WhatsApp-Spam in Abofallen oder auf gefährliche Webseiten zu locken. Wir geben euch einige Tipps an die Hand, mit denen ihr die Betrugsmaschen identifizieren und euch so vor Abzocke schützen könnt.

Wir als Redaktion sperren entsprechende Anbieter sofort, wenn wir von unseren Lesern informiert werden, dass es sich dabei um Betrüger handelt. Doch die Sperre gilt immer nur für genau die Domain beziehungsweise den Account, über den die Werbung gebucht wurde. Die Betrüger ändern diese oftmals binnen weniger Stunden ab, so dass das Sperren einem Kampf gegen Windmühlen gleich kommt. Auch Google hat bislang noch kein wirksames Mittel gegen diese Betrüger gefunden.

Was könnt ihr dagegen machen?

Die stetig zunehmende Verbreitung und Anwendungsmöglichkeiten von Smartphones machen diese für Cyberkriminelle attraktiv. Daher empfiehlt es sich, auch auf dem Handy einen Virenscanner zu nutzen. Im Test von netzwelt blockten etwa Bitdefender und Avast Mobile Security die entsprechenden Werbeanzeigen zuverlässig.

Eine weitere Möglichkeit ist das Abschalten von JavaScript. Viele der genutzten Pop-ups funktionieren über diese Skriptsprache, die für dynamisches HTML in Webbrowsern zuständig ist. Also eine Webdesign-Methode, um bewegte Inhalte zu realisieren. Diese lassen sich in den Browser-Webseiten-Einstellungen in der Regel deaktivieren. Wohlmöglich funktionieren einige Funktionen der Webseite dann aber ebenfalls nicht mehr - beispielsweise werden auch ausklappbare Menüs häufig mit JavaScript realisiert.

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